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Durchlöchert den Status quo!

Autonome Zonen, radikale Demokratie und Ökologie

Nautilus Flugschrift

Broschur, 152 Seiten

Erschienen März 2025

16,00 

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»Michael Hirsch und Kilian Jörg gelingt etwas ganz Erstaunliches: Sie verbinden die wildesten Impulse des französischen Linksradikalismus mit einer soliden, geradezu demütigen Reformperspektive, die den Staat auf Gemeinwohl und Gemeinbesitz verpflichten will. So gilt gleich doppelt: Wir müssen die Revolution nicht erfinden, sondern in Wald und Verwaltung das verteidigen, was das freie Zusammenleben aller ermöglicht.« Eva von Redecker

Die politische Gegenwart ist paradox: Während den meisten Akteur*innen in Politik, Gesellschaft und Bewegungen klar ist, dass angesichts der Klimakatastrophe ein Weitermachen wie gehabt unmöglich ist, ist eine Alternative zum Status quo so unvorstellbar wie noch nie. Die politische Fantasie scheint verödet, das Vakuum der Demokratieverdrossenheit wird von rechts besetzt.
Michael Hirsch und Kilian Jörg starten den Versuch, die linke Vorstellungskraft wieder aufzuforsten – inspiriert von dem in Frankreich berüchtigten Konzept der »zu verteidigenden Zone« (Zone à défendre – ZAD). Die berühmte ZAD in Notre-Dame-des-Landes besteht seit über fünfzehn Jahren als ein aus Verwertungszusammenhängen herausgelöstes Gebiet, in dem mit neuen sozialen Beziehungen, mit neuen Verhältnissen zu Arbeit und Ökologie experimentiert wird. Können diese Erfahrungen auf größere Maßstäbe übertragen werden?
Dieses Buch ist eine radikale Spekulation: Was wäre, wenn der Staat das Potenzial autonomer Zonen erkennen und fördern würde – statt es zu bekämpfen? Was wäre passiert, hätte man den 30.000 Demonstrierenden in Lützerath statt Polizeigewalt ein wirkliches Mitspracherecht angeboten? Was wäre, wenn wir dem wachsenden Faschismus mit einer neuen, ernstgemeinten Form der Demokratie begegnen?

Ein Text, der Mut für zukünftige Kämpfe macht und verdeutlicht, dass hinter der trüben Lethargie des kapitalistischen Realismus noch immer die Möglichkeit einer Vielfalt anderer Welten liegt.

Buchinfos

Broschur, 152 Seiten

Autoren

Michael Hirsch © Peter Arun Pfaff

Michael Hirsch geboren 1966, ist Philosoph, Politologe und Kunsttheoretiker. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor in München. Zuletzt erschien Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure (Textem 2022).

Kilian Jörg © Sabrina Rosina

Kilian Jörg geboren 1990 in Wien, arbeitet theoretisch, künstlerisch und aktivistisch zur ökologischen Katastrophe. Veröffentlichungen zu Clubkultur, dem Automobil, dem politischen Backlash und anderen Religionen des Toxischen.

Veranstaltungen

Hamburg
Donnerstag, 17. April, 19.30 Uhr

Buchvorstellung und Aufforstung der politischen Fantasie mit Michael Hirsch & Kilian Jörg
Veranstaltungsort: Deutsches Schauspielhaus, Foyer des MalerSaals (Realnische 0), Kirchenallee 39
Eintritt: 10,- € (ermäßigt 5,- €)
Im Rahmen der Reihe »Nautilus dockt an«

Krems an der Donau (Österreich)
Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr

»Die Freiheit, die wer meint?« – Diskussion mit Kilian Jörg, Jens Balzer und Angela Richter
Veranstaltungsort: Kino im Kesselhaus, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30
Eintritt Festival-Tagesticket: 29,- € (alle Infos zu Ticketpreisen hier: donaufestival.at/de/tickets)
Im Rahmen des Donaufestivals 2025

Stimmen zum Buch

»Michael Hirsch und Kilian Jörg gelingt etwas ganz Erstaunliches: Sie verbinden die wildesten Impulse des französischen Linksradikalismus mit einer soliden, geradezu demütigen Reformperspektive, die den Staat auf Gemeinwohl und Gemeinbesitz verpflichten will. So gilt gleich doppelt: Wir müssen die Revolution nicht erfinden, sondern in Wald und Verwaltung das verteidigen, was das freie Zusammenleben aller ermöglicht.« Eva von Redecker

Leseprobe

Für eine ökologische und demokratische Politik der Zukunft braucht es unseres Erachtens über einen eher formalen Begriff von ökologischer und sozialer Biodiversität hinaus auch eine starke Überzeugung von einem besseren Leben. Es braucht andere Formen und Orte des Zusammenlebens und Begehrens, die möglichst viele Menschen aufsuchen und wahrnehmen können, damit unsere Argumente vom besseren Leben auch verständlich und nachvollziehbar sind. Theoretische Notwendigkeiten und Modelle sind erst dann ein guter Ausgangspunkt für Massenmobilisierungen, wenn sie sich konkret erfahren lassen.
Insofern ist auch der Begriff der Präfiguration vielleicht noch einmal weiter zu fassen. Es geht dann nicht nur darum, in bestimmten radikalen und von der Mehrheitsgesellschaft abgesetzten Kommunen und Besetzungsprojekten Modelle einer möglichen lebenswerten Zukunft vorzuleben und einzuüben. Sondern es müsste auch inmitten der Metropolen, dort also, wo die Mehrheitsgesellschaft lebt und arbeitet, noch viel mehr als heute mit kleinen, lokalen Elementen eines besseren Lebens experimentiert werden. Ohne den Zwang, dafür gleich ganz aussteigen und ganz von der bürgerlichen Welt in eine andere übersiedeln zu müssen – ohne den Zwang zu tragischen Entscheidungen zwischen ›drinnen‹ und ›draußen‹. Überall wird es darum gehen, die verhärteten Dualitäten aufzuweichen, die zu derartigen Grundsatzentscheidungen führen. Denn weder die Reinheit des Gewissens noch das politische Engagement als solches eröffnet den Ausweg aus der Alternativlosigkeit, sondern die existenzielle Erfahrung eines anderen, eines besseren Lebens.

Leseprobe »Durchlöchert den Status quo!«

Downloads

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Michael Hirsch © Peter Arun Pfaff

Kilian Jörg © Sabrina Rosina

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