Der Sprung aus der Zeit

Avantgarde – Agitprop – Autobiographisches

Herausgegeben von Wolfgang Bortlik und Hanna Mittelstädt

Mit einem Vorwort von Wolfgang Bortlik
und einem Nachwort von Walter Fähnders und Helga Karrenbrock

Broschur, 368 Seiten

Erscheint im September 2024

28,00 

»Wir waren alle der Meinung, dass Jung ein Punk war, noch bevor er bei Dada mitmischte. Und wenn er schon Punk war, dann war er auch in einer Band und spielte die Rhythmusgitarre.« Wolfgang Bortlik

Franz Jung (1888-1963) ist Revolution und Literatur, Aktivismus und Avantgarde, Dada und Klassenkampf. Ein kompromisslos Suchender, schon zu Lebzeiten so legendär wie rätselhaft. Die Texte in diesem Band, entstanden von 1911 bis 1961, reichen von
expressionistischer Prosa und autobiographischen Reflexionen bis zu politischen Kommentaren und Auszügen aus dem theoretischen Hauptwerk Die Technik des Glücks.

Die Herausgeber*innen der 14-bändigen Werkausgabe, die in einer grandiosen Ost-West-Gemeinschaftsarbeit über vierzehn Jahre hinweg entstand (abgeschlossen 1996), haben diesen Band kuratiert, der die außergewöhnliche Figur Franz Jung in all ihren Facetten und Wirkungsbereichen zeigt und sein Werk neu zugänglich macht.

Inhalt »Der Sprung aus der Zeit«

 

Buchinfos

Broschur, 368 Seiten, € 28,00

Autor und Herausgeber*innen

Franz Jung

Franz Jung

Franz Jung, geboren, 1888 in Neiße/Oberschlesien, gestorben 1963 in Stuttgart, war Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Er war Mitarbeiter der ›Aktion‹ von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schrieb für Piscator Theaterstücke und war Mitinitiator der Dada-Bewegung. Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Russland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, Wirtschaftsjournalist in New York und San Francisco. Ende der 1950er Jahre Rückkehr nach Europa. In der Edition Nautilus erschien von 1981 bis 1996 die vierzehnbändige Werkausgabe sowie mehrere Einzelbände, darunter die Autobiographie Der Weg nach unten.

Wolfgang Bortlik, geboren 1952, ist Autor, Kritiker, Übersetzer und Musiker. Kolumnen und Sportgedichte, Satiren, Rezensionen. Veröffentlichte mehrere Romane sowie CDs mit Wort und Musik.

Hanna Mittelstädt, geboren 1951, Mitgründerin und 45 Jahre lang Mitleiterin der Edition Nautilus. Lektorin, Herausgeberin, Co-Übersetzerin aus dem Französischen, Autorin zahlreicher Bücher. Nach dem Ausscheiden aus der Edition Nautilus 2016 diverse Projekte im Umfeld des Verlags (Franz Jung, Arthur Cravan, Francis Picabia, Emma Goldman).

Veranstaltungen

Dortmund
Donnerstag, 12. September, 20 Uhr

Franz Jung – Der Sprung aus der Zeit
Lesung und Gespräch mit Hanna Mittelstädt und Regine Anacker
Hanna Mittelstädt stellt Franz Jung vor, Regine Anacker liest Texte von Franz Jung
Veranstaltungsort: transfer. bücher und medien, An der schlanken Mathilde 3
Eintritt: € 20,-

Leseprobe

»Die Blattläuse werden in Bewegung geraten. Es liegt beim Einzelnen, und die Zeit scheint noch nicht reif. Wir sind scheint’s noch in der Vorahnung dieser Revolte, wir sammeln noch die Steine, auf denen eine spätere Generationsfolge bauen wird, jeder nach seinen Kräften und nach seinem Erkenntnisbereich und nach dem, was er mitbringt und zu opfern bereit ist. Das Leid und die Last, unter denen manch einer heute zusammenbricht, setzt sich um in glückhafte Beschwingung für Nachfolgende, der Gedanke, den wir nicht zu Ende denken, wird von einem Späteren vollendet.«

(Aus »Die Albigenser. Revolte gegen die Lebensangst«, 1948)

Pressestimmen

»Vielschichtiger, widerspruchsvoller, anregender sind nur wenige erfundene Charaktere (…). Franz Jung fesselt und fasziniert vor allem durch seine Persönlichkeit, diese seltsame Mischung aus Beharrlichkeit und Flucht, Menschenliebe und Unerbittlichkeit, Weitsicht und Ressentiment.« Die Zeit

»Der Stoff, der sich in 75 Jahren anhäufte, hätte für mehrere Leben ausgereicht (…). Indem sich diese Figur mit ihren fremden und abenteuerlichen Spielregeln aufbrauchte, indem sie gleichsam in ihrem Labyrinth verschwindet, ist sie eine leuchtende Chiffre.« Süddeutsche Zeitung

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