Mehr als 30 Millionen Menschen aus ganz Europa wanderten zwischen 1890 und 1920 in die neue Welt aus. Gerd Fuchs erzählt einige fiktive Lebensgeschichten und verknüpft sie zu einem atmosphärisch dichten und aufwühlenden Roman.
Unter den Amerika-Auswanderern Ende des 19. Jahrhunderts sind der Uhrmacher Simon Kantor mit seiner Frau Ruth und dem neunjährigen Sohn Daniel, die in letzter Sekunde einem Pogrom in Russland entkommen sind; der Geschichtenerzähler und HAPAG-Werber Tatlin, der flüchtigen Rekruten zu falschen Papieren verholfen hat und deswegen selbst nach Amerika flieht; der Hamburger Werftarbeitersohn Klaus Groth, der nach seiner Militärzeit nach Hamburg zurückkehrt; der frisch examinierte Arzt Albert Werth, Spross einer alten Sephardenfamilie, der eine aussichtsreiche Heirat mit einer Bankierstochter ausschlägt und als Schiffsarzt anheuert, oder Alma Laufer, eine Ordensschwester, die in Südwestafrika Missionarin gewesen ist. Sie alle treffen 1892, im Jahr der Cholera-Epidemie, in Hamburg zusammen. Gemeinsam ist ihnen eine ungewisse Zukunft und die bloße Hoffnung auf ein besseres Leben anderswo.
Gerd Fuchs hat die Schicksale seiner Helden in einem opulenten Roman miteinander verknüpft und erzählt ihre Geschichten bis zur Ankunft des Passagierdampfers Saxonia in Ellis Island vor New York.
Hören Sie hier den Ausschnitt einer Lesung von Cornelia Schramm, die anlässlich Gerd Fuchs 80. Geburtstag im Hamburger GOLEM stattfand.