Der Pygmäe von Obergiesing

Kriminalroman

Wilhelm Gossec, Bd. 5

2., durchgesehene Auflage der Erstausgabe von 2016

176 Seiten

Erschienen September 2024

Nur als E-Book erhältlich

Aktionspreis, gültig bis 6. Oktober 2024!

978-3-96054-367-1

12,99 

Gossec, Münchens härtester Antiquitätenhändler, ist auf dem Weg nach Hause. Es ist spät, er hat einige Biere intus, und es geht ihm gehörig gegen den Strich, dass auf dem Gehweg seines Quartiers ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht steht und zwei Polizisten einen Schwarzen kontrollieren. Für Gossec ein klarer Fall von Schikane, er mischt sich ein, und es kommt, wie es kommen muss: Beide landen in der Zelle des zuständigen Polizeireviers. Dort allerdings gewinnt Gossec einen neuen Freund, den schwarzen Urbayer Alois Womack.
So beginnt Max Bronskis fünfter Gossec-Krimi, in dem München leuchtet wie eh und je. Aus den Isarauen wehen balsamische Frühlingsdüfte ins Schlachthofviertel, Gossecs Geschäfte laufen wie immer eher mäßig, und die Zumutungen des Lebens lauern überall. Für Alois Womack dagegen läuft alles bestens. Als Musikentertainer ist er gut im Geschäft und für ein Fest bei MCB Immoinvest gebucht. Die urige bayerische Deko, die für dieses Fest noch gebraucht wird, soll Gossec liefern. Ein lukrativer Auftrag mit bösen Folgen: Am Morgen nach dem Fest liegt die Assistentin der Geschäftsführung tot im Park und neben ihr der bewusstlose Alois Womack. Ist er der Mörder? Oder hat ihr Tod etwas mit den Geschäften dieser angeblich so sozialen Immobilienfirma zu tun?
Buchinfos

Gossec Bd. 5, 176 Seiten, nur als E-Book erhältlich

Autor

Franz-Maria Sonner © Peter Frese

Max Bronski (Franz-Maria Sonner), geboren 1953 in Tutzing, ist Autor zahlreicher Kriminalromane, u.a. der Reihe um den Münchner Antiquitätenhändler Gossec. 2019 erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres, 2023 wurde er mit dem Radio-Bremen-Krimipreis ausgezeichnet. Max Bronski lebt in München und Hannover.

Leseprobe

Alois hingegen amüsierte sich königlich, lachte und patschte sich auf die Schenkel. Schließlich enterte eine ältere Dame unseren Biertisch, und wir mussten unseren Disput beenden.
„Jetzt muss ich mich doch einmal dazusetzen, weil ich Sie was fragen möchte. Ihre Rede hat mir übrigens gut gefallen, die war so poetisch.“
Alois faltete die Hände vor der Brust und verbeugte sich. Seine Gesprächspartnerin lächelte und zupfte sich ihr rosa Pepitablüschen zurecht.
„Meine Tante Elfriede hat schon damals gesagt, dass es nicht richtig ist, wenn man was gegen Afrikaner hat, weil sie ja doch auch Menschen wie wir alle sind.“
„Genau.“
„Was mich aber schon beschäftigt, ist, wie man zu Ihnen überhaupt noch sagen darf. Früher hat es halt Neger geheißen, ich finde, das war ja nicht böse gemeint. Mohr geht auch nicht mehr, obwohl ich noch vom Vater eine Weihnachtskrippe geerbt habe, wo der König Kaspar zwei ganz hübsche – so, wie sage ich das jetzt? – zwei hübsche HmHm als Schleppenträger hat. Ehrlich gesagt: Schwarzer – klingt das nicht ein bisschen unpersönlich?“
„Ihre Tante Elfriede ist doch eine Weiße, oder?“
„Ja freilich!“
„Klingt komisch, oder?“
„Ja schon, wenn Sie so das sagen!
„Ist bei mir genauso, denn ich habe einen Namen: Alois Womack. Reden Sie mich doch einfach mit Alois oder Herr Womack an!“

Pressestimmen

»Der Fall ist schön, klar, gerade erzählt. Es gibt gutes Bier, überall hängen herrliche Mikrokarikaturen vom Alltag an der Isar herum. Am Ende ist man sehr gut unterhalten. Und möchte ein kleines bisschen doch in München wohnen. Hab das jetzt ich geschrieben? Nicht zu fassen.« Elmar Krekeler, Die Welt

»Ein typischer Bronski, bei dem nebenbei auch noch mit lustvoller Ironie die Gentrifizierung Münchens kritisiert wird.« Augsburger Allgemeine

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